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Kleiner Bericht zur Scoutingtour

Eigentlich sollten wir ja gerade unterwegs sein

Deswegen gibt es wenigstens einen kleinen Bericht über das Scouten für die Tour. Aber erwarte dir nicht zu viel: Damit die Spannung erhalten bleibt, ist das ein wenig wie ein B-Movie. Zweitklassige Bilder und drittklassige Geschichten. Das einzig Gute an der Sache ist, dass uns die Vorfreude noch ein paar Monate erhalten bleibt. Zugegeben, darauf könnten wir verzichten!

Hier nun ein wenig über die Tour:
Einreise mit PCR Test, Gesundheitsagreement usw. stellte keine wirkliche Hürde dar.

Marrakesch ist ausgestorben. Es ist kalt. Heizungen gibt es keine. Dafür sind alle Marokkaner redselig und das ist gut. Mein Zimmer ist günstig und „nice“, die Nächte sind trotzdem kalt. Dafür ist das Essen frisch. Und gut.

Ich treffe meine alten und neuen Freunde. Facemask ist angesagt – auch auf den Straßen. Restaurants sind zu und die Supermärkte zu teuer für die meisten Menschen. Abgesehen von dem verdammten Virus, gefällt es mir hier, da die bekannte Hektik von Zu Hause völlig verschwunden ist.

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Behördenwege hier sind sehr mühsam. Ich arbeite mit meinem Gehilfen vor Ort alles nochmal aus und mache mich auf den Weg zur Schule.

Es geht Richtung Meer. Über Feldwege. Der Weg ist steinig. Keine Menschen weit und breit.

Kurzer Stopp in Essaouira und eine Kleinigkeit zu Essen in der Medina. Endlich am Meer angekommen ist es wärmer. Es geht der Küste entlang Richtung Taghazout. Ich fahre mit dem Frontgetrieben Leihwagen unsere ausgewählte Offroadstrecke. Auf der gesamten Fahrt sehe ich kaum Menschen und keine Möglichkeit Essen zu beschaffen. Ob der Fluss, den ich durchquere, auch im Mai noch Wasser hat, weiß ich nicht. Lieber wäre es mir hier gewesen ein Begleitfahrzeug zu haben. Alles in allem ist die Strecke gut mit dem Fronttriebler zu bewältigen.



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Child Care Afrika

Ich war aber überwältigt vom Besuch der Schule, die wir gemeinsame Bauen, dass ich euch davon erzählen muss.

Mit Brahim (unser Koordinator vor Ort), Bürgermeister und Gefolgschaft sind wir los. Die Schule liegt ungefähr 10 – 15km vom Strand entfernt. Die Straße schraubt sich über einige Kurven in die Höhe und wenn man am Plateau angekommen ist, hat man eine unglaubliche Aussicht.

Das Dorf, in dem sich die Schule befindet, ist nicht mit unseren Dörfern vergleichbar. Hier gibt es nichts außer nichts.

Die Einheimischen verdienen sich ihren kargen Lohn mit Fischen, Jobs im Tourismus oder als Gelegenheitsarbeiter. Teilweise müssen sie recht weit reisen um ihren Job nachzugehen.

Fette Autos sind man hier keine, dafür reiten hier viele mit dem Esel zur Arbeit bzw. aufs Feld. Manche dann eh schon mit dem Moped.

Die Schule befindet sich mitten im Dorf, sie zu finden ist nicht gerade einfach.

Etwas beschämt war ich, als ich die Klasse betreten habe. Der Raum war gefüllt mit 2-4 jährigen die dann alle zu singen begonnen haben. Eine große Torte stand bereit mit der Aufschrift „Child Care Afrika“. Natürlich habe ich versucht die Torte in gerechte 30 Teile zu schneiden. Ich glaube aber, dass mir das nicht gelungen ist.

Anfangs waren die Kleinen noch verhalten, da so viele Offizielle und wichtige Menschen da waren. Aber dann haben wir Rambazamba gemacht und die grauen Weisen der Stadt aufgemischt. Danach gab es noch Tee und viel Spaß. Auch wenn wir uns mit Worten nicht verständigen konnten.

Wer seine Spendenaktion noch nicht gestartet hat: Bitte macht es – ihr werdet es nicht bereuen!

Kuchen in der Schule
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unbeschwerlicher als mit dem Esel
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15km entfernt vom Meer
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In der Nähe von Agadir ist die Surfszene beheimatet. Hier waren vereinzelt (Langzeit-) Touristen zu sehen.

Weiter in Richtung Süden der Küste entlang, bin ich auf Schotterstraßen unterwegs gewesen und von Tourismus war keine Spur mehr zu sehen. Aber auch die Nächte waren einsam, da ich in den gesamten Unterkünften der kommenden Tage immer der einzige Gast war. Selbst in TanTan – dem Tor zur Sahara – wo man die letzten Besorgungen vor der Wüste macht, war kein einziger Tourist zu sehen.

Auf den folgenden Etappen wurde es fast ein wenig „spooky“, da nun auch auf und neben den Straßen kaum menschliche Lebewesen zu sehen waren. Im ersten Wüstencamp gab es dann, aus Mangel an Gästen, nicht einmal mehr Verpflegung. An die ersten richtigen Sanddünen hab ich es sogar mit meinem Front getriebenen Leihwagen geschafft.

Von da an ging es nun Richtung Osten, wieder über richtig einsame Straßen. Allerdings ist das hier nicht der Pandemie geschuldet. Eher der kargen Landschaft. Bleibt man auf der gut ausgebauten Hauptstraße hat man nichts zu befürchten. Außer Einsamkeit.

Nichts. Gar nichts.
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Wüstencamp. Eher einfach.
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Nebenstraße.
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Fährt man z.B. die alte Route, dann ist man bestimmt alleine. Eigentlich wollte ich querfeldein Fahren, aber beim Versuch einen Salzsee zu überqueren, wurde mit bewusst, dass man solche Aktionen alleine lieber lassen soll. Die Oberfläche sah sehr gut und trocken aus und war somit einen Versuch wert. Wenn man allerdings durchbricht, dann steckt man wortwörtlich bis zum Hals (oder zumindest bis zum Unterboden) im Matsch. Als ich Laute aus dem Radkasten vernommen habe (der patzige Dreck macht Geräusche, als würde es das Auto zerreißen), wurde mir schnell klar, dass es nun eng wird. Gang sperren beim Automatikgetriebe, Gaspedal durchtreten und versuchen die Geschwindigkeit zu halten während man im Halbkreis versucht umzudrehen. Ich gebe zu, diese Aktion war nicht besonders schlau! Wieder zurück auf festen Untergrund, war das Auto komplett eingeschlammt.

Da es nun zu spät war für die Umrundung des Sees über die normale Strasse, bin ich 2h zurück in die letzte Stadt.

Das Camp, welches auch einer unserer Checkpoints auf der Strecke sein wird, hatte die Tore noch geöffnet obwohl die Sonne bereits untergegangen war. Ich wurde freudig empfangen und wurde gefragt ob ich noch etwas essen wolle. Eine gute Stunde später hat sich halbe Familie der Besitzer eingefunden und wir hatten uns viel zu erzählen. Als es kalt wurde, hat man Decken gebracht und Tee zubereitet. Die Spezialmischung mit Kamelmilch war sensationell und das „Brot der Wüste“ (Datteln) eine gelungene Nachspeise.

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Am Weg zum nächsten Camp habe ich dann wieder eine abgelegene Route gewählt. Da es vor meiner Ankunft viel geregnet hat, waren einige kleinere Wasserlöcher zu durchfahren. Und ein großes. Wenn du auf sandigen Boden unterwegs bist, dann musst du immer versuchen die Geschwindigkeit zu halten. Wenn dann so ein Hindernis auftaucht, hast du meist 2 Möglichkeiten: Stehen bleiben, Reifendruck ablassen und vorsichtig weiter. Wenn du allerdings keine Luftpumpe dabei hast, musst du dich auf sehr langsames fahren einstellen. Die Nächste Tankstelle war eine Tagesetappe entfernt. Somit hab ich mich kurzfristig für die 2. Möglichkeit entschieden: Augen zu und durch. An sich keine große Sache. Wäre da nicht auf der rechten Seite dieser Felsbrocken gewesen. Also links raus und hoffen, dass die Kiste nicht auf die andere Seite rutscht.

Was soll ich sagen: Hoffnung ist ein schlechter Ratgeber! Es kam wie es kommen musste und ich hab den Felsen gestreift und im selben Moment das laute zischen der Luft vernommen. Ich hab es aus dem Wasserloch hinaus geschafft und schon wieder gehofft. Nämlich dass es nur einen Reifen erwischt hat. Hat es.

In der Zwischenzeit war es heiss. Das Thermometer stand auf 35 Grad und der Reifenwechsel hat keine Freude gemacht.

Was lernen wir daraus? Nichts riskieren, genügen Reifen im Gepäck zu haben und nicht auf eine Luftpumpe und Reifenreparatur Zeug vergessen. Und schon gar nicht solche Strecken alleine fahren!

Reifenwechseln in dieser unwirtlichen Gegend bei über 30 Grad

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Im nächsten Camp hatte ich mich mit Freunden verabredet und es war wieder eine lange Nacht. Auch mit Tee sitzt es sich bis nach Mitternacht. Das Schöne daran, wenn sonst niemand unterwegs ist: Die Leute haben alle viel Zeit. Aber das hat man hier eigentlich ohnehin. Stress gibt es hier kaum.

Gemeinsam, wenn es alleine zu gefährlich wird
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Hier sollte man auf keinen Fall alleine unterwegs sein
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Diskonttankstelle in der Sahara. Preis: Verhandelbar!
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Overlander. Eine eigene Spezies!

Als Overlander bezeichnet man Leute, deren Ziel weit entfernte flecken der Erde sind und sie erreichen diese in der Regel mit dem eigenen Fahrzeug. Ihre Reisen dauern viele Monate, manchmal auch mehrere Jahre.

Ich habe das Glück, immer wieder solche Menschen zu treffen. Entweder auf Reisen oder während den anderen Tätigkeiten neben dem BackRoadClub. So hab ich mich unter meinen Kontakten umgehört, ob in letzter Zeit jemand nach Marokko gefahren ist. Die Antworten waren spärlich, aber immerhin: Eine Reisende gibt es! Henriette aus Dänemark und ich wurde mit ihr vernetzt.

Kurz vor ihrer Reise haben wir ausgiebig Informationen ausgetauscht und uns natürlich auch in den Social Medias verbunden.

Als ich dann den Weg Richtung Norden angetreten habe, sah ich, dass Henriette sich in meine Richtung bewegt. Wir haben ausgemacht uns unterwegs zu treffen.

So ein treffen ist wie ein Blind Date, mit der Gewissheit, vieles gemein zu haben. Henriette hat mir ihren Standpunkt geschickt. Ein kleines Hotel mit Pool. Ich hab beschlossen dort für eine Nacht einzuchecken. Dann erreichte mich eine weitere Nachricht „ich hab uns Bier bestellt, falls du unterwegs auch eines findest, hätten wir mehr“. Klang sympathisch. Leider konnte ich unterwegs keines auftreiben.

Um die Geschichte kurz zu machen: Wir haben beide eine gemeinsame Auszeit von unseren Reisen genommen und sind kurzerhand 4 Tage geblieben. Wir hatten uns viel zu erzählen, haben Daten ausgetauscht und mehrmals Bier geholt. Im Hotel waren wir die einzigen Gäste. Ayoub – der Manager – wurde unser Freund und Berater. Das ging so weit, dass ich in der Früh mit meiner kleinen Espressomaschine in die Küche bin und Kaffee für alle gemacht habe. Ayoub hat uns Bier organisiert und Henriette und ich haben Ausflüge unternommen oder haben einfach nur den Pool genossen.

Zusatz: Henriette möchte als erste Frau mit dem Bike Solo Afrika umrunden. Leider hängt sie noch immer in Marokko fest, da die Grenzen geschlossen sind. Infos zu ihrer Reise ganz unten.

Gemeinsame Ausflüge. Ein bisschen wie Urlaub.
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Danach folgten mühsame Behördengänge, ein Schreiben hier, ein Meeting da. Vorstellig werden, Anträge ausfüllen, Stempelmarken kaufen…

Nach den Tagen in Marrakesch und Tanger folgten wieder Tage auf der Straße. In den touristischeren Gebieten sind Radarkontrollen an der Tagesordnung. Teilweise sind alle 15km Polizisten gestanden und haben gemessen.
Die Temperaturen in den Bergen sind in der Nacht unter 0 gesunken, dafür war es im Süden wieder sehr warm. Der Temperaturunterschied von über 25 Grad, zwischen Atlasgebirge und Wüste, an einem Fahrtag sind hier gewöhnlich.

Ein weiteres Erlebnis war die Werkstätte von Abdol. Die Verbindung zu ihm habe ich wieder der Community zu verdanken. Ich wurde angekündigt und somit erwartet. Mit Tee.
Abdol und sein Bruder beherbergen die Rallyeteams die für Dakar trainieren. Die Bilder an den Wänden sprechen Bände. Unglaublich wer schon alles hier war. Die Jungs begleiten Rallyes und ihre Aufgabe ist es, in der Nacht alles zu reparieren, was tagsüber zerstört wurde. Aber es war auch diese unglaubliche Gastfreundschaft, die mich mehrere Tage bleiben ließ. Ich habe Bekanntschaft mit der Familie und mit dem halben Dorf gemacht. Wir haben täglich gemeinsam gegessen und ich habe viele Informationen erhalten. Die Zeit hat sich gelohnt und die Jungs freuen sich schon auf die Teilnehmer des Rodeos.

Als ich die Tour fortgesetzt habe, hat mich die Nachricht erreicht, dass Marokko die Grenzen wieder dicht macht. Da ich vom letzten Lockdown weiß, dass das Ausreisen schwierig, zumindest aber teuer wird, musste ich mich auf den Weg nach Hause machen. Flüge wurden bereits storniert und ich musste 3x umbuchen, ehe ich einen bestätigten Flug bekommen habe.

Etwas schneller als erwartet und erwünscht, musste ich die Rückreise antreten. Zu dem Zeitpunkt war noch nicht klar, dass wir das Rode verschieben müssen.

Zum Schluß noch ein paar Bilder. Allerdings wollen wir nicht zuviel verraten und deswegen haltet sich die Spannung darauf in Grenzen!

Reifenschäden vorprogrammiert
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schöne Oasen
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Vollmond
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Schlafen in den Dünen
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Atlas Gebirge
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Weg in die "blaue Stadt"
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skurile Bergformationen
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saftige Wiesen
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kaltes Bier am Wegesrand
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