Toiletten
Hier nun einige grundsätzliche Informationen sowie Vor- und Nachteile der Toiletten in unserem Reisegebiet.
Als Ausscheidungsregel gilt, dass sie nicht in Richtung der Gebetsrichtung erfolgen soll, weder vorderseitig noch rückseitig. In muslimischen Ländern ist es obligatorisch, dass die Toiletten so ausgerichtet sind, dass diese Problematik nicht besteht.
Es gilt als empfohlen Toiletten zuerst mit dem linken Fuß zu betreten und mit dem rechten Fuß zu verlassen. Es ist empfohlen bei der Ausscheidung den Kopf zu bedecken und das Gewicht dabei auf das linke Bein zu verlagern. Es ist verpönt dabei zu essen (kauen) oder seine Notdurft unter einem Fruchtbaum auszuüben.
Die gängigste und offizielle Variante der Schüssel nennt man in der Fachsprache Hocktoilette. So wird (lt. Wikipedia – O-Ton in kursiv) eine Toilette bezeichnet, die zur Defäkation eine Hocke erfordert. So weit so gut. Weiters heißt es, dass bei dieser Variante, der Benutzer in Richtung des Eingangs der Toilette blickt. Nun. Soweit noch nicht besonders erschreckend. Zumindest nicht für diejenigen unter uns, die des Öfteren im Süden Europas Zeit verbracht haben.
Auch das Pro & Contra wollen wir hier einmal anhand des Wikipedia Eintrages beleuchten. Beginnen wir mit den Vorteilen einer Hocktoilette (kurz auch Hockklo genannt):
Hier die Vorteile des Hockklos
- Vielfältige gesundheitliche Vorteile durch die anatomisch sinnvolle Streckung des letzten Dickdarmabschnittes beim Stuhlgang
- Es gibt keinen Kontakt zwischen der Haut des Benutzers und potenziell schmutzigen Oberflächen, etwa der Klobrille.
- Hocktoiletten sind leichter zu reinigen und zu warten (Anmerkung: Leichter zu reinigen, heißt nicht automatisch sauberer!), auch sind sie seltener das Ziel von Vandalismus.
- Durch die einfache Bauform sind Hocktoiletten billiger in der Anschaffung.
Die Nachteile werden so beschrieben:
- Menschen, die aufgrund mangelnder Beweglichkeit nicht tief genug hocken können, finden keine entspannte Körperhaltung und müssen in „Skifahrerhocke“ oder halb stehend defäkieren. Hier sehen wir einen klaren Vorteil für unsere 2-rädrigen Wegbegleiter – die werden, spätestens ab Tag 4, zum entspannen Kacken gehen.
- Bei Problemen mit dem Gleichgewicht kann man ausrutschen und hinfallen. Hier möchten wir ausdrücklich darauf hinweisen, dass erhöhter Bierkonsum bei großer Hitze, zwangsläufig zu Problemen mit dem Gleichgewicht führt!
- Personen, die in der Benutzung ungeübt sind, verschmutzen die Toilette sehr häufig. Ich höre schon die Stimmen ab Tag 4 „das war sicher ein Autofahrer“
- Sie laden durch die unbequeme Haltung weniger zum Verweilen ein, wodurch die Gefahr besteht, dass vom Benutzer versucht wird, den Stuhlgang durch übermäßiges Pressen zu beschleunigen, was gesundheitliche Schäden zur Folge haben kann. Zum Verweilen werden wir ohnehin nicht kommen, wenn am Campingplatz nur eine einzige Toilette vorhanden ist und ohnehin jeder am letzten abdrücker am Checkpoint erscheint.
- Bei Durchfallerkrankung sowie bei verschiedenen Blasenentleerungsstörungen kann es nachteilig sein, sich tief bücken zu müssen.
- Zusätzlich kann es bei Durchfall auch bei „geübten“ Benutzern zu Verschmutzung der Kleidung (Schuhe, Hosen/Kleid, Unterwäsche) sowie der Toilette selbst durch umherspritzende Fäkalien führen. Biker sind wieder klar im Vorteil, wenn sie den Klogang in voller Crossausrüstung vornehmen. Eventuell ist es von Vorteil, wenn man auch das bis zu diesem Zeitpunkt unnötig eingepackte Regenzeug vorher drüberzieht
Wenn du dir nun denkst „poah, das ist aber arg“, dann lies einmal weiter. Das war erst der Anfang!